Wednesday 11 November 2009

Should I stay or should I go?

Ich habe bereits an mehreren Stellen beschrieben, dass man die Suche nach dem Traumjob nie aufgeben soll und es sich lohnt, dafür zu kämpfen. Man soll dann auch nicht zögern, die Konsequenzen zu ziehen und einen ungeliebten Job aufzugeben, sofern man einen Plan hat, was man als nächstes machen will.

Was aber, wenn der Job im Grunde ganz ok ist und es nur einzelne Dinge sind, die einem nicht so recht gefallen? Soll man dann auch gleich das Handtuch werfen? Was ist z.B., wenn man augenblicklich im Job nicht ausgelastet ist und sich langeweilt, oder aber anders herum der Job zu viel Stress bereitet, weil die Arbeitsbelastung einfach zu hoch ist? Was ist z.B., wenn man manche Dinge sehr gerne macht und es nur einige wenige Aufgaben sind, die einem so gar kein Spaß bereiten?

In diesen Fällen lohnt es sich, zunächst zu überlegen, ob man den eigenen Job nicht so umgestalten kann, dass er diese Punkte adressiert. Kann ich vielleicht zusätzliche Aufgaben übernehmen, die mich interessieren? Kann ich vielleicht in einer berufsbezogenen Organisation das Unternehmen repräsentieren, oder zusätzliche Aufgaben von einer anderen Abteilung übernehmen? Kann ich umgekehrt vielleicht Aufgaben abgeben, mit denen ich überfordert bin oder an denen ich keine Freude habe?

Es scheint so, als wäre der Gedanke unrealistisch, seinen eigenen Arbeitsbereich nach den eigenen Anforderungen und Wünchen ausgestalten zu können... Aber kommt es nicht auf einen Versuch an, mit dem Chef ein klärendes Gespräch zu führen und seine eigenen Wünsche zu äußern, ehe man geht? Sicher, wenn ich am Fließband arbeite und immer den gleichen Arbeitsgang alle 10 Sekunden erledigen muss, dann sind die Möglichkeiten sehr begrenzt, den Arbeitsablauf zu beeinflussen. Was aber in all den Berufen, die aus einer Vielzahl von Tätigkeiten bestehen und die sich durch hohe Individualität auszeichnen? Ist es hier nicht weitaus realistischer? Man bedenke in diesem Zusammenhang, dass es oft für ein Unternehmen wesentlich sinnvoller und auch günstiger ist, einem geschätzen Mitarbeiter gewisse Zugeständnisse zu machen, als im Markt einen neuen suchen zu müssen, dessen Stärken und Schwächen man nicht kennt und bei dem Kosten für Anzeigen, Headhunter, Umzug usw. anfallen. Außerdem ist einem guten Unternehmen daran gelegen, dass im Unternehmen ein gutes Betriebsklima herrscht und im Rahmen der Möglichkeiten den Neigungen und Wünschen der einzelnen Mitarbeit Rechnung getragen wird. Mitarbeiter, die Freude an ihrer Arbeit haben, leisten im Zweifel auch mehr und können die Kollegen motivieren.

Ergo...gehen ist nicht immer die beste Lösung! Nüchtern analysieren und erst dann eine Entscheidung treffen...

1 comment:

  1. Schöner Artikel. Ich denke in solchen Fragen sollte man es immer mit der klassischen Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen versuchen. Überwiegen die Vorteile heißt es bleiben, ansonsten gehen. Und zwar schnell. Auch wenn der nächste Job nicht unbedingt der Traumjob wird.

    ReplyDelete